Über 10 000 Unterschriften:
Petition für Alpha E erfolgreich gestartet - Protestaktionen für 14.1. geplant
Obwohl Weihnachten schon vorbei ist, wird die Deutsche Bahn in diesen Tagen dem Bundestag ihren Wunschzettel vorlegen. Auf dem steht nur eins: der Neubau einer Eisenbahnstrecke mitten durch die Lüneburger Heide. Doch der Widerstand gegen ein solches Geschenk an die Planer des Milliardenkonzerns ist ungebrochen – und er wächst. Kürzlich hat die Unterschriftensammlung für eine entsprechende Petition begonnen, flankiert durch eine neue Aufklärungskampagne und die Ankündigung überregionaler Protestaktionen am 14. Januar.
„Stoppt die Bahn und Zerstörung unserer Natur in Niedersachsen!“ heißt die Petition an den Bundesverkehrsminister Volker Wissing, die das Aktionsbündnis gegen Trassenneubau (AGT) auf der Plattform change.org initiiert hat. „In den ersten zehn Tagen haben bereits über 10 000 Menschen unterschrieben“, sagt der AGT-Vorsitzende Mathias Ohlhoff. Dies sei ein großer Erfolg, auf dem man aufbauen könne, aber: „Damit wir in Berlin gehört werden, brauchen wir am besten so viele Unterschriften wie möglich.“ Daher laufe zurzeit eine Aufklärungskampagne in den sozialen Medien unter dem Titel: „Weißt du eigentlich, was es für dich bedeutet?“ Dort werde mithilfe kurzer Videos veranschaulicht, welche schlimmen Folgen eine Umsetzung Konzernpläne für Menschen und Umwelt nach sich zöge. Auch diese Kampagne lebe vom Mitmachen: „Wer einen unserer Filme, mit denen wir auch auf unsere Petition hinweisen, irgendwo im Internet sieht, ist herzlich eingeladen, den Link mit jedem seiner eigenen Kontakte zu teilen“, so Ohlhoff. „Denn die so erzeugte Reichweite ist entscheidend.“
Ganz analog wird der Widerstand am 14. Januar sichtbar werden. An diesem Tag werden an mehreren Stellen entlang der drohenden Strecke zwischen Hamburg und Hannover von den verschiedenen Bürgerinitiativen Protestfeuer entzündet. „Wir wollen – gemeinsam mit der Bevölkerung und Vertreter:innen aus der Politik – an vielen Orten zeigen: Es brennt!“, bringt es Ohlhoff auf den Punkt. Es solle ein Zeichen dafür gesetzt werden, dass es nicht um eine Verhinderung von Gleisen vor der eigenen Haustür nach dem Sankt Florians-Prinzip gehe, sondern um das gemeinsame Eintreten für einen vernünftigen Eisenbahnausbau, wie er bereits 2015 als “Alpha E”-Lösung im Dialogforum Schiene Nord von der Bahn selbst und anderen Akteuren beschlossen worden war. „Nur wenn wir unseren Zusammenhalt immer wieder zeigen, wird man in Berlin verstehen, dass wir in Niedersachsen unser Land nicht unnötigerweise zerschneiden lassen.“ Derzeit stimme man sich darüber ab, an welchen Stellen in Wietzendorf, Bergen und Celle samt Teilorten das AGT leuchtende Zeichen setzen werde.
Zur Petition: Bahnsinn-2023
Nähere Informationen zum aktuellen Stand und Links zu der Petition gibt es auf www.trassenabsage.de. Die Petition kann auch über den QR-Code angesteuert werden – oder über
https://www.change.org/Bahnsinn-2023
Text: Sebastian Salie
Bildmaterial: AGT