NDR - Hallo Niedersachen 14.01.2023
Cellesche Zeitung 14/01/23
Proteste im Celler Land gegen Pläne der Bahn
Celler Presse - 15/01/23
Gegen den Trassenneubau: Aktionsbündnisse zeigen Stärke
CelleHeute - 15/01/23
„Wir lassen das nicht mit uns machen!“ - Feuer-Mahnwachen gegen Trassenneubau
Cellesche Zeitung 15/01/23
Axel Flader übt scharfe Kritik an Deutscher Bahn
Walsroder Zeitung 15/01/23
“A-7-Trasse”: Flammender Protest gegen Bahnvorhaben
Celler Presse - 13/01/23
Ablehnung der Bahnpläne – Otte lädt Landräte nach Berlin
Pressemitteilung Ortsrat Boye
Celle/Boye, 14. Januar 2023 – „Neu Bahntrasse bei Boye?” Unter dieser Frage lud der Boyer Ortsrat am heutigen Samstag zur Teilnahme am Mahnfeuer gegen die Absicht der Deutschen Bahn, eine neue Trassenführung Hamburg–Hannover quer durch die Lüneburger Heide zu schlagen. Mitveranstalter war das “Aktionsbündnis gegen Trassenneubau” (AGT) mit Sitz in Bergen.
Frühabend, ein kalter Regen fiel auf den beleuchteten Versammlungsplatz an der Winsener Straße. „Wer kommt bei so einem Wetter?” fragte sich die Planungsgruppe. Die Antwort erstaunte alle: Über 150 Bewohner des Ortsteils und sogar Gäste aus den Nachbarortsteilen versammelten sich um die Feuerstelle. Ein Ortsratsmitglied meinte zufrieden: „Auch bei diesem Schietwetter
kommen die Boyer auf die Füße!”
Am Feuer wurde Klartext geredet. In einem kämpferischen Beitrag betonte Ortsbürgermeister Heiko Gevers (CDU): „Wir Niedersachsen wollen keinen Trassen-Neubau, der in erster Linie den Hamburgern dient! Wir wollen den Ausbau der Bestandsstrecken!” Jürgen Gudehus, Mitglied des AGT, erklärte anschließend, dass durch einen Neubau 1.300 Hektar wertvoller Vegetationsflächen
(Wälder, Weiden, Moore und Ackerflächen) zerstört würden, für die es keinen ausreichenden Ausgleich gäbe.
Boyes Ortsbürgermeister ist seit längerem in Sachen Bahntrasse unterwegs. Als studierter Geograph und Biologe hat er vor allem die Umwelteinflüsse der geplanten Strecke analysiert und in einer umfassenden Medienpräsentation zusammengefasst. In den Räumen der Schießsportgruppe Boye wurde diese Präsentation am Rande der Veranstaltung vorgeführt. Die vielen Zuhörer hatten Fragen und vor allem eine klare Einstellung zum Bahn-Projekt: Kein Neubau, sondern Ausbau der Bestandsstrecke.
Im Zentrum der Diskussion stand die Frage nach der völlig unnötigen Zerstörung der Naturräume, durch die die neue Strecke führen soll. Viele Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiete müssten aufgegeben werden, was die Boyer besonders ärgert. „Wir bemühen uns jahrelang um eine erträgliche Naturschutzlösung, und zwei Jahre später kommt die Bahn mit ,Pustekuchen’ vorbei,” meinte ein Teilnehmer. Eine weitere erinnerte daran, dass die Pferdehaltung in den Allerauen eingeschränkt wurde, um seltene Pflanzen auf den Wiesen zu schützen, aber die Bahn würde das ganze Gebiet umpflügen dürfen, um ihre Brücke über den Fluss zu bauen. Dass die neue Trasse direkt am kulturhistorisch wertvollen Boyer Entenfang vorbeiführen soll, praktisch durch das Wohnzimmer des dortigen Wohnhauses, erntete besonders harsche Kritik.
Die Entscheidung über Ausbau oder Neubau soll dieses Jahr in Bundestag gefällt werden. Viele Teilnehmer am Boyer Mahnfeuer erinnerten daran, dass ein Konsens („Alpha-E” im Jahre 2015) bereits besteht, zu der sich auch die regionale Politik öffentlich bekennt. Das Mistrauen ist aber groß: Ob nicht die Bahn-Lobbyisten in Berlin und Hamburg eher als die Betroffenen in der Region gehört werden? „Boye bleibt gespannt und handlungsbereit – wir wollen diese Trasse nicht!”, so Ortsbürgermeister Gevers zum Abschluss der Veranstaltung.
Verantwortlich: Der Ortsrat Boye
Ortsbürgermeister Heiko Gevers, heiko.gevers@t-online.de
in Zusammenarbeit mit dem Aktionsbündnis gegen Trassenneubau
www.trassenabsage.de